Viele öffentlich-rechtliche Institutionen und privatwirtschaftliche Unternehmen halten es für richtig, ihre Sprache dem politischen Zeitgeist anzupassen. Sie gendern bis zur Sprachverstümmelung, meiden verfemte Wörter, als stünden sie vor der Heiligen Inquisition höchstselbst, hecheln ideologischen Vorgaben hinterher – alles, um ihrem Publikum zu gefallen. Doch gefällt es dem Publikum wirklich? Umfragen lassen Zweifel aufkommen. Und was wird erst nach dem kommenden Winter sein? Es gibt Prognosen, nach denen alles noch teurer, vieles noch knapper werden könnte – die Lebensumstände der meisten Menschen würden dann noch unbequemer und gefährdeter sein, als sie es ohnehin schon sind. Würden diese Menschen es wohl zu würdigen wissen, wenn Unternehmen oder staatliche bzw. halbstaatliche Institutionen wie Rundfunksender, öffentliche Verwaltungen oder gesetzliche Krankenkassen ihnen obendrein zu allem Ungemach auch noch vorschreiben möchten, wie sie zu reden und was sie zu denken haben? Der Geduldsfaden ist ein dünner. Unternehmen und Institutionen wären wahrscheinlich gut beraten, wenn sie beizeiten – und das heißt rasch – zu einer einfachen, ehrlichen, realitätsgerechten Sprache zurückfänden.