21.04.2021 Noch nie wurde so viel geredet und geschrieben wie heute. Das liegt zum einen natürlich daran, dass noch nie so viele Menschen gleichzeitig den Erdball bevölkert haben wie heute. Und es liegt auch daran, dass es noch nie so leicht war wie heute, Worte zu veröffentlichen. Damit einher gehen jedoch gewisse Abnutzungserscheinungen. Das Wort wird inflationär, bedeutungslos, austauschbar. Es ist nicht mehr die prägefrische Münze eines Geistes, sondern das Kleingeld der täglichen Kommunikation. Damit verliert das Wort an Wert. Dennoch kann einem das unbedacht geäußerte Wort in Zeiten wie diesen schnell die Existenz kosten – es hängt also sehr viel an ihm. Beides sind gute Gründe, mit dem Wort bedachtsamer umzugehen, es sparsamer auszugeben, seinen Gebrauch und Gehalt abzuwägen. So wird dem Wort sein Gewicht zurückgegeben. So gewinnen auch wir etwas zurück – ein originäres und zugleich das differenzierungsstärkste Ausdrucksmittel unseres Geistes. Das kann auch für Unternehmen, deren Verhältnis zur Sprache hauptsächlich durch Werbung und PR gegeben ist, eine bereichernde Erfahrung sein.