08.10.2020 Ein Großteil der Kommunikation findet heute über Soziale Medien statt. Man sendet eher eine Kurznachricht oder postet etwas, als zu telefonieren. Zuvor hatte die E-Mail den Brief verdrängt. Was man zu wenig bedenkt: Diese Medien haben ihr eigenes Regelwerk und sind auf extreme Kürze der Mitteilung angelegt. Komplexe Zusammenhänge lassen sich so nicht darstellen, fundierte Argumentationen und sogfältiges Abwägen entfallen ebenfalls. Was bleibt, ist ein rudimentäres Verständigungssystem, das nicht nur leicht überwacht, sondern auch leicht manipuliert werden kann. Mit der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit schwindet denn auch die geistige Freiheit. Will man die erhalten bzw. zurückgewinnen, muss man zuallererst zu einer ausdrucksstarken, differenzierten Sprache zurückfinden.