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Unsere Sprache verkommt gerade zu einer Müllhalde. Was Politik, Medien und Werbewirtschaft an sprachlichem Unfug täglich hervorbringen, ist erstaunlich. Das allein wäre aber noch kein Problem. Zum Problem wird es erst, wenn das von vielen Leuten übernommen wird – sei es aus Gedankenlosigkeit, aus Freude am Nachplappern oder weil sie es aus irgendeinem Grund für cool halten. Dann sickert der geistige Unrat langsam in die Sprache ein, verfestigt sich dort – und wird zum neuen Grundbestand einer Sprache. Man muss nicht unbedingt konservativ sein, um das grauenhaft zu finden. Denn Sprache und Denken sind eng miteinander verbunden. Und wo die Sprache zum zeitgeistigen Gestammel und Geblubber verkommt, bleibt jeder tiefere Gedanke aus. Vielleicht erleben wir gerade einen Wendepunkt in der Entwicklung des menschlichen Geistes: Ab jetzt geht ab- und rückwärts. Um Missverständnisse zu vermeiden – auch Primaten verstehen sich untereinander glänzend. Nur vollbringen sie eben keine geistigen Großtaten. Die setzen ein sprachliches Differenzierungsvermögen voraus.