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Auch geistige Schöpfungen haben ihre Lebensgrundlagen, ohne die sie nicht auskommen. Eine gute Geschichte kann ohne Spannung nicht leben. Auch braucht sie Genauigkeit in der Zeichnung der handelnden Figuren. Sie braucht Plausibilität, Phantasie, Stringenz und sprachlichen Reichtum. Diese Zutaten sind unverzichtbar. Aktualität gehört nicht zwingend dazu, schadet aber auch nicht. Hintergrund- oder Spezialistenwissen ist dann erforderlich, wenn die Geschichte sachliche Themen einbindet – spielt eine bestimmte Schmetterlingsart eine wichtige Rolle, muss ich mit mit ihr auskennen. Was hingegen extrem schadet, sind Schablonenhaftigkeit, Anbiederung an den Zeitgeist und eine Handlung, die sich vor allem im Denken und Fühlen erschöpft – also Lebensferne. Ein Dialog kann die Handlung vorantreiben, etwas bloß Gedachtes kaum. Das Erzählen von Geschichten ist also eine besondere Kunst. Wer sie beherrscht, profitiert davon auch in Berufen, die sich ansonsten durch Nüchternheit auszeichnen und auf Fakten bauen.