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22.04.2021 Eine spannende Geschichte erzählen, spannende Erkenntnisse vermitteln: das möchte jeder Autor, ganz gleich, ob ein fiktionaler Text, ein Sachtext oder ein Gebrauchstext für werbliche Zwecke entsteht. Der Spannungsaufbau hat Analogien zum Bogenschießen – von der Fokussierung über die langsame Steigerung der Spannung bis zum Loslassen im rechten Moment. Der entscheidende Punkt ist der, dass die wesentliche Leistung bereits vor dem ersten Wort und vor dem Schuss erbracht ist. Anders als beim Bogenschießen lässt sich das Schreiben jedoch noch bis zum Ende steuern: Der losgelassene Pfeil findet entweder ins Ziel oder er geht daneben, nach dem Loslassen der Sehne kann ich das nicht mehr beeinflussen. Beim Schreiben hingegen zieht sich die Arbeit am Spannungsaufbau durch von der ersten bis zur letzten Seite, insofern gleicht die Textarbeit nicht dem einzelnen Bogenschuss, sondern einer ganzen Serie von Schüssen. Und nun wird es überhaupt erst interessant (um nicht zu sagen: spannend), denn es zeigt sich, dass der permanente Spannungsaufbau gut trainierte Muskeln erfordert. Sprachmuskeln. Dazu demnächst mehr.